Hochzeit von Elvis und Priscilla Presley

Elvis und Priscilla Presley gaben sich am 01. Mai 1967 in Las Vegas das Jawort – eine Hochzeit, die zur Ikone der Popkultur wurde und bis heute fasziniert.

Stephan
Autor und Betreiber von Elvis-Presley.net. Elvis-Fan seit über 35 Jahren.
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Elvis und Priscilla am 01. Mai 1967, Aladdin Hotel, Las Vegas

Wenn vom „King of Rock ’n’ Roll“ die Rede ist, rückt unweigerlich auch der Name Priscilla Ann Beaulieu ins Blickfeld – jene Frau, die Elvis Presley am 1. Mai 1967 im legendären Aladdin Hotel in Las Vegas das Jawort gab. Die standesamtliche Zeremonie dauerte kaum acht Minuten, doch ihre Wirkung war umso nachhaltiger: Die Hochzeit des wohl berühmtesten Musikers seiner Zeit mit der damals 21-jährigen Priscilla wurde zu einem der medial wirkmächtigsten Ereignisse der Popkultur der 1960er-Jahre. Der Weg zum Traualtar war dabei alles andere als konventionell – geprägt von militärischen Auslandseinsätzen, strengen Geheimhaltungsstrategien, protokollarischer Präzision und einer perfekt getakteten Inszenierung, die maßgeblich auf das Konto von Elvis’ Manager Colonel Tom Parker ging.

Kennenlernen in Deutschland (1959 – 1963)

Ihre Liebesgeschichte nahm im September 1959 in Bad Nauheim ihren Anfang, wo Elvis Presley als Soldat der 3rd Armored Division seinen Wehrdienst leistete. Bei einem geselligen Abend in der Villa eines Offiziers lernte der damals 24-jährige Superstar die erst 14-jährige Priscilla Beaulieu kennen – Tochter eines US-Air-Force-Majors.

Trotz des erheblichen Altersunterschieds entwickelte sich zwischen den beiden eine intensive Brieffreundschaft, die auch nach Elvis’ Rückkehr in die Vereinigten Staaten Bestand hatte. 1962 wurde Priscilla eingeladen, das Weihnachtsfest auf dem Anwesen Graceland in Memphis zu verbringen – ein erstes Zeichen für die wachsende Bedeutung, die sie im Leben des Musikers einnahm.

Im Sommer 1963 schließlich durfte sie dauerhaft zu Elvis nach Memphis ziehen – jedoch nur unter strengen Bedingungen, die ihre Eltern an diese Entscheidung knüpften. Teil der mündlichen Vereinbarung war Elvis’ Zusicherung, Priscilla eines Tages zu heiraten – ein Versprechen, das nicht nur für das persönliche Verhältnis von Bedeutung war, sondern auch als öffentliches Bekenntnis zu moralischen Normen galt, denen besonders das konservative Amerika dieser Zeit große Bedeutung beimaß.

Verlobung an Heiligabend 1966

Nach sieben Jahren Beziehung – genau am 24. Dezember 1966 – machte Elvis Presley seiner langjährigen Partnerin Priscilla Beaulieu einen Heiratsantrag. In festlicher Atmosphäre auf dem Anwesen Graceland kniete der „King of Rock ’n’ Roll“ vor ihr nieder und überreichte ihr einen außergewöhnlichen Verlobungsring: ein 3,5-Karat-Diamant, umgeben von zwanzig kleineren, herausnehmbaren Diamanten. Das edle Schmuckstück war eine Sonderanfertigung des renommierten Hollywood-Juweliers Harry Levitch. Laut Freunden symbolisierten die abnehmbaren Steine die Möglichkeit, künftig neue Schmuckstücke daraus gestalten zu lassen – ein Zeichen von Wandelbarkeit und Individualität.

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Where No One Stands Alone

Mit diesem öffentlichen Bekenntnis beendete Elvis zahlreiche Gerüchte, die in Boulevardmedien seit Jahren kursierten und ihm Bindungsunwilligkeit unterstellten. Gleichzeitig verschaffte der Antrag seinem Manager Colonel Tom Parker den nötigen Spielraum, um in aller Diskretion eine glanzvolle Hochzeit vorzubereiten – eine Inszenierung, die später als „Hochzeit des Jahrhunderts“ bezeichnet werden sollte.

Geheimhaltung und Ortswechsel

Ursprünglich planten Elvis Presley und Priscilla Beaulieu ihre Hochzeit in der architektonisch markanten „House of Tomorrow“-Villa in Palm Springs – einem futuristischen Anwesen, das ideal schien für ein glamouröses Medienereignis. Doch als erste Reporter von den Plänen Wind bekamen, zog Elvis’ Manager Colonel Tom Parker die Notbremse. Um der Pressewelle zuvorzukommen, verlegte er die Trauung kurzerhand nach Las Vegas im US-Bundesstaat Nevada.

In der Nacht zum 01. Mai 1967 stieg das Paar heimlich an Bord eines von Frank Sinatra geliehenen Learjets und flog unter strengster Geheimhaltung nach Las Vegas. Gegen 3:30 Uhr morgens beantragten sie die Heiratslizenz – diskret und fernab neugieriger Blicke. Anschließend bezogen sie die luxuriöse Imperial Suite im frisch renovierten Aladdin Hotel.

Lediglich 14 handverlesene Gäste waren über den Ablauf informiert. Währenddessen warteten in Palm Springs rund 160 Journalisten vergeblich auf das vermeintliche Society-Spektakel. Erst im Nachhinein wurde klar: Sie waren Teil eines raffiniert Täuschungsmanövers – inszeniert, um Elvis und Priscilla eine intime Zeremonie fernab des Medienrummels zu ermöglichen.

Hochzeit im Aladdin Hotel: Eine Trauung in acht Minuten

Am Morgen des 01. Mai 1967, exakt um 9:41 Uhr, betraten Elvis Presley und Priscilla Beaulieu einen festlich geschmückten Hochzeitspavillon im Aladdin Hotel in Las Vegas. Die Suite, die dem Hotelbesitzer Milton Prell gehörte, war eigens für die Zeremonie mit weißen und pastellfarbenen Blumenarrangements dekoriert worden. Die Ausstattung kostete rund 2.000 US-Dollar (heutiger Wert, inflationsbereinigt, ca. 19.149 US-Dollar) – eine Summe, die dem exklusiven Rahmen des Ereignisses entsprach.

Die Trauung selbst war von bemerkenswerter Kürze: In weniger als acht Minuten vollzog David Zenoff, Richter am Obersten Gerichtshof von Nevada, die Eheschließung. Dabei legte Elvis besonderen Wert auf eine moderne Formulierung des Ehegelübdes. Auf seinen Wunsch hin wurde das traditionelle Wort „gehorchen“ aus Priscillas Schwur gestrichen – ein symbolischer Akt, der die gleichberechtigte Partnerschaft der beiden unterstreichen sollte.

Hochzeit Elvis Presley und Pirscilla Presley 1967
Richter David Zenoff erklärt Elvis und Priscilla Presley am 01. Mai 1967 zu Mann und Frau.
© Foto: PictureLux / The Hollywood Archive / Alamy

Die Hochzeitsoutfits von Elvis und Priscilla Presley

Bei ihrer Hochzeit am 01. Mai 1967 setzten Elvis und Priscilla Presley nicht nur ein Zeichen der Liebe, sondern auch ein modisches Statement, das bis heute legendär geblieben ist. Priscilla wählte für den großen Tag ein schimmerndes Kleid aus elfenbeinfarbenem Seidenchiffon – ein konfektioniertes Modell aus einem Kaufhaus in Westwood, Los Angeles. Um öffentliche Aufmerksamkeit zu vermeiden, kaufte sie das Kleid unter einem falschen Namen, begleitet von Elvis’ engem Vertrauten Charlie Hodge. Ihre aufwendig frisierte „Beehive“-Hochsteckfrisur wurde von einer dreistufigen Schleppe aus feinem Tüll gekrönt, die von einem funkelnden Diadem aus Strass gehalten wurde – ein Look zwischen märchenhafter Romantik und Sixties-Glamour.

Elvis entschied sich für einen eleganten schwarzen Smoking aus paisleygemusterter Seide. Dazu kombinierte er eine klassische schwarze Fliege und glänzende schwarze Halbschuhe – sowie diamantbesetzte Manschettenknöpfe, die seine Vorliebe für auffällige Accessoires unterstrichen. Sein Ehering, gefertigt von einem Juwelier aus Memphis, war aus Platin und mit acht rechteckigen Baguette-Diamanten besetzt – eine bewusste Wahl, denn die Acht war für Elvis Glückszahl.

Wer war bei der Hochzeit von Elvis und Priscilla dabei?

Die Gästeliste der Eheschließung von Elvis Presley und Priscilla Beaulieu am 01. Mai 1967 war so exklusiv wie ungewöhnlich. Statt einer großen Prominentenhochzeit entschieden sich die beiden für eine intime Zeremonie mit nur wenigen handverlesenen Gästen.

Zu den engsten Vertrauten des Bräutigams zählten Joe Esposito und Marty Lacker, langjährige Begleiter und Mitglieder der sogenannten „Memphis Mafia“. Sie übernahmen als „Co-Best Men“ die Rolle der Trauzeugen auf Elvis’ Seite. Auf Seiten der Braut stand ihre damals erst 13-jährige Schwester Michelle Beaulieu, die als einzige Familienangehörige Priscillas aktiv in die Zeremonie eingebunden war.

Insgesamt waren nur rund ein Dutzend Gäste anwesend. Darunter befanden sich Elvis’ Vater Vernon Presley, dessen zweite Ehefrau Dee Stanley sowie der Komiker Redd Foxx, ein Freund des Paares. Die stark reduzierte Gesellschaft war das Ergebnis eines gezielten Kompromisses: einerseits wollte das Paar Diskretion wahren, andererseits sollten zumindest zentrale Mitglieder aus Elvis’ engstem Umfeld mit dabei sein.

Einige enge Freunde erfuhren erst nach der Trauung von dem Ereignis – telefonisch und zum Teil völlig überrascht. Auch Jerry Schilling, einer der engsten Weggefährten des King, zählte zu denen, die nicht im Voraus informiert wurden. Die Hochzeit fand damit ganz im Sinne eines zurückgezogenen Moments statt – im krassen Gegensatz zum öffentlichen Leben, das Elvis Presley sonst umgab.

Hochzeit Elvis und Priscilla Presley 1967
Priscilla und Elvis schneiden die 1,50 Meter hohe, sechsstöckige Hochzeitstorte an.

Champagner-Frühstück und königliche Hochzeitstorte

Unmittelbar nach der Trauung verwandelte sich der Bankettsaal des Aladdin Hotels in Las Vegas in eine festliche Frühstückslocation für rund 100 geladene Gäste. Das exklusive Hochzeitsfrühstück, das an ein luxuriöses Gala-Buffet erinnerte, bot eine außergewöhnliche Auswahl kulinarischer Köstlichkeiten: Neben gebratenem Spanferkel wurden Ham & Eggs, frittierte Hähnchenstücke, frische Austern und Muscheln sowie verschiedene Obstsalate gereicht. Die opulente Speisenauswahl – von Zeitzeugen teils als eigenwillig, aber durchweg extravagant beschrieben – wurde von Champagner begleitet.

Im Zentrum der Aufmerksamkeit stand jedoch die spektakuläre Hochzeitstorte: eine rund 1,50 Meter hohe, sechsstöckige Kreation aus feinem Biskuit, gefüllt mit Aprikosenmarmelade und einer mit Kirschlikör veredelten Bayerischen Creme. Für dieses kunstvolle Meisterwerk zeichnete Bill Jaeger verantwortlich, der Chefkonditor des Hauses. Er bezifferte die Herstellungskosten auf stolze 3.200 US-Dollar – inflationsbereinigt entspräche das heute etwa 28.000 Dollar.

Pressekonferenz: Inszenierung der perfekten Schlagzeile

Punkt 11 Uhr präsentierte Colonel Tom Parker das frisch verheiratete Paar der internationalen Presse. In einer blitzlichtdurchfluteten Inszenierung standen Elvis und Priscilla Presley Journalisten Rede und Antwort – wenn auch nur für rund 15 Minuten. Die Fragen drehten sich um ihr erstes Kennenlernen, gemeinsame Zukunftspläne und mögliche Kinder. Elvis versicherte, man habe „nichts überstürzt“, während Priscilla die Situation mit einem zurückhaltenden Lächeln begleitete.

Für Parker war der medienwirksame Auftritt ein voller Erfolg: Binnen weniger Stunden gingen die Hochzeitsfotos um die Welt und dominierten die Titelseiten, während das Paar bereits nach Palm Springs aufgebrochen war. Der durchchoreografierte Medienmoment brachte dem Colonel viel Lob für seine PR-Kompetenz ein – allerdings nicht ohne Kritik. Einige Beobachter bemängelten im Nachhinein, dass Parker selbst die Gästeliste streng kontrollierte und vermeintlich „störende“ Freunde gezielt von der Zeremonie ausgeschlossen hatte.

Flitterwochen: Elvis und Priscilla in Palm Springs

Nur wenige Stunden nach ihrer Hochzeit am 1. Mai 1967 landeten Elvis und Priscilla Presley am Flughafen von Palm Springs. Von dort begaben sie sich in eine außergewöhnliche Villa am 1350 Ladera Circle – ein Bauwerk, das 1962 vom Look Magazine als das „House of Tomorrow“ gefeiert worden war. In diesem ikonischen Beispiel der Mid-Century-Architektur verbrachte das frisch vermählte Paar seine ersten gemeinsamen Tage als Ehepaar.

Die kreisrunde Villa mit ihren gläsernen Wohnpavillons, geometrischen Linien und der offenen Raumgestaltung entsprach ganz dem Technik-Enthusiasmus von Elvis Presley. Der „King“ liebte moderne Geräte, ausgefallene Raumlösungen und futuristische Designs – das Haus bot ihm all das in vollendeter Form. Priscilla hingegen schätzte vor allem die Abgeschiedenheit. Geschützt durch hohe Mauern und ein diskret agierendes Sicherheitsteam, ermöglichte ihr die Villa eine Atempause von der Öffentlichkeit und den grellen Lichtern von Las Vegas.

Somit wurde das „House of Tomorrow“ zum privaten Rückzugsort eines der berühmtesten Paare seiner Zeit – ein stilles, luxuriöses Intermezzo nach dem medial gefeierten Jawort.

House of Tomorrow, Flitterwochen-Domizil von Elvis und Priscilla Presley
„House of Tomorrow“, das Flitterwochen-Domizil von Elvis und Priscilla Presley im Jahr 2018.
© Foto: Stephanie Braconnier (Shutterstock)

Zweiter Hochzeitsempfang in Graceland

Da viele Angehörige und enge Weggefährten nicht zur Trauung nach Nevada reisen konnten, luden Elvis Presley und seine frisch angetraute Frau Priscilla Mitte Mai 1967 zu einem weiteren Empfang – diesmal in vertrauter Umgebung: auf dem Anwesen Graceland in Memphis.

Die Feier fand im sogenannten „Jungle Room“ statt, einem üppig ausgestatteten Salon mit tropischem Mobiliar und grünem Teppich, der später zu einem legendären Ort für Elvis’ späte Studioaufnahmen wurde. Die Atmosphäre war bewusst familiär gehalten – es wurde Barbecue serviert, traditionelle Gerichte der Südstaatenküche standen auf dem Menü.

Die Veranstaltung war nicht nur ein nachgeholtes Hochzeitsfest für Freunde und Nachbarn, sondern auch ein symbolisches Dankeschön an die „Memphis-Mafia„, die Elvis seit seiner Jugend begleitet hatte. Gleichzeitig war der Empfang ein klares Zeichen: Trotz mondäner Rückzugsorte wie Palm Springs blieb Graceland das emotionale Zentrum seines Lebens – der Ort, an dem sich Privates, Heimatverbundenheit und öffentliche Ikone überschneiden.

Öffentliche Resonanz und kulturelle Bedeutung

Die Hochzeit von Elvis Presley und Priscilla Beaulieu wurde weltweit von der Presse gefeiert und dominierte die Titelseiten internationaler Medien. Das renommierte Magazin Time bezeichnete die Zeremonie sogar als „die mit Abstand populärste standesamtliche Trauung des Jahrzehnts“. Für viele junge Menschen verkörperte das Paar den Inbegriff eines modernen Märchens – der Superstar und das einstige Highschool-Mädchen.

Doch es gab auch kritische Stimmen: Vor allem konservative Beobachter äußerten Bedenken über die Verbindung einer gerade 21-jährigen Frau mit einem angeblich geschiedenen Rockmusiker – ein Irrtum, denn Elvis war vor der Eheschließung ledig.

Gleichzeitig markierte die Hochzeit einen symbolträchtigen Wendepunkt in Presleys öffentlicher Wahrnehmung. Nach einer langen Phase kitschiger Hollywood-Komödien diente die Eheschließung als effektiver Imagewechsel, der ihn wieder als respektablen Künstler und Privatmann präsentierte.

Die kulturelle Bedeutung der Hochzeit reichte weit über das Jahr 1967 hinaus: Die Spielzeugfirma Mattel brachte später ein legendäres Barbie-Set des Brautpaares auf den Markt, und renommierte Regisseure wie John Carpenter und Sofia Coppola griffen das Thema filmisch auf. Coppola widmete dem Ereignis im Jahr 2023 sogar zentrale Szenen ihres Films Priscilla, der die Geschichte aus der Perspektive der jungen Ehefrau neu erzählt.

Ehejahre, Belastungen und Scheidung

Im Jahr 1968 sorgte die Geburt von Tochter Lisa Marie für neue Glücksmomente im Leben von Elvis und Priscilla Presley. Doch das Familienglück war nicht von Dauer. Anstrengende Tourneen, die zunehmende Abhängigkeit des „King of Rock ’n’ Roll“ von Medikamenten sowie Priscillas Affäre mit dem Karate-Lehrer Mike Stone belasteten die Ehe zunehmend. Schließlich reichte Priscilla Presley im Februar 1972 die Scheidung ein. Am 09. Oktober 1973 wurde das Verfahren offiziell abgeschlossen.

Die unterzeichneten Scheidungspapiere dokumentieren eine einvernehmliche Aufteilung des gemeinsamen Vermögens – ohne die Festlegung auf laufende Unterhaltszahlungen. Ein Grund dafür war vermutlich Priscillas Wunsch nach finanzieller Unabhängigkeit: Sie schlug eigene Karrierewege ein, etwa als Schauspielerin und Unternehmerin. Trotz der Trennung riss das Band zwischen beiden nicht vollständig ab. Aus Verantwortung für ihre Tochter Lisa Marie hielten sie weiterhin engen Kontakt und begleiteten sie zeitweise sogar gemeinsam zur Schule.

Nachwirkungen und Mythos

Der Tod von Elvis Presley am 16. August 1977 verlieh den Hochzeitsfotos des Paares eine neue, beinahe mythische Dimension. Die Aufnahmen des strahlenden Brautpaars im luxuriösen Umfeld des Aladdin Hotel in Las Vegas entwickelten sich rasch zu Symbolbildern einer ganzen Ära: Sie verkörpern bis heute den optimistischen Zeitgeist des späten Amerika der 1960er-Jahre – glamourös, aufstrebend und voller Popkulturversprechen.

Nach der Beisetzung ihres verstorbenen Ex-Ehemanns am 18. August 1977 übernahm Priscilla Presley zunächst die treuhänderische Verwaltung des Nachlasses. Eine ihrer wegweisendsten Entscheidungen folgte 1982, als sie Graceland, das frühere Wohnhaus von Elvis Presley in Memphis, für die Öffentlichkeit zugänglich machte. Die ehemalige Privatresidenz entwickelte sich rasch zu einem Wallfahrtsort für Fans aus aller Welt und rangiert heute als zweitmeistbesuchte Wohnhausattraktion der Vereinigten Staaten – gleich nach dem Weißen Haus.

Relikte der Hochzeit sind bis heute Teil der öffentlichen Erinnerungskultur: Das elfenbeinfarbene Brautkleid Priscillas, Elvis’ schwarzer Hochzeitsanzug und die Eheringe des Paares zählen zu den meistbeachteten Exponaten der Dauerausstellung im Graceland-Museumskomplex und touren regelmäßig durch internationale Ausstellungen. Auch das einstige „Honeymoon Hideaway“ in Palm Springs, in dem das Paar seine Flitterwochen verbrachte, wird in heutigen Immobilienanzeigen weiterhin mit dem Verweis auf die „romantische Aura des Königspaares“ beworben – ein deutliches Zeichen dafür, wie stark der Mythos dieser Verbindung noch immer nachwirkt.

Fazit

Die Hochzeit von Elvis und Priscilla Presley steht exemplarisch für den Wandel der 1960er-Jahre: Sie verband Glamour und Rebellion, Privatsphäre und mediale Inszenierung, Altes Gelübde und neue Rollenbilder. Dass eine standesamtliche Zeremonie von acht Minuten Dauer fast sechzig Jahre später noch fasziniert, liegt an der perfekten Dramaturgie – vom geheimen Nachtflug bis zur meterhohen Torte –, aber auch an der fortwährenden Aura des Paares, dessen Liebe sämtliche Höhen und Tiefen des Showgeschäfts durchlief. Ihre Geschichte erinnert daran, dass selbst im grellen Scheinwerferlicht manch wahrhaft romantischer Moment erblühen kann – selbst wenn er, wie in diesem Fall, nur acht Minuten dauert, dafür aber ein ganzes Kapitel Popgeschichte schrieb.

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