Am Abend des 26. Juni 1977 fand in der Market Square Arena in Indianapolis, Indiana, ein Ereignis statt, das sich als historisch herausstellen sollte: Elvis Presleys letztes Live-Konzert. Die Arena, gefüllt mit 18.000 leidenschaftlichen Fans, war elektrisiert, als der „King of Rock ’n‘ Roll“ um 20:30 Uhr die Bühne betrat. Niemand konnte zu diesem Zeitpunkt ahnen, dass dies das letzte Mal sein würde, dass Elvis vor einem Live-Publikum auftreten würde. Der frühe Tod des King im August desselben Jahres machte dieses Konzert zu einem tragischen Höhepunkt seiner Karriere.
Ein Dramatischer Auftakt
Wie es für seine Konzerte in den 1970er Jahren typisch war, begann der Abend mit dem epischen Intro „Also Sprach Zarathustra“, einer markanten Fanfare, die Elvis‘ majestätischen Auftritt einleitete. In seinem legendären „Mexican Sundial Suite“ betrat er die Bühne – ein aufwendig gestalteter Jumpsuit, der ihn erhaben und kraftvoll wirken ließ.
Der erste Song des Abends war „C. C. Rider“, ein Klassiker, der fast jedes seiner Konzerte in den letzten sieben Jahren eröffnet hatte. Elvis‘ Stimme war überraschend stark und klar, seine körperliche Verfassung schien – trotz seiner gesundheitlichen Probleme – an diesem Abend stabil. Das Publikum, voll von erwartungsvollen Fans, wurde von der vertrauten Energie des Kings mitgerissen.
Die Setlist: Klassiker und Zeitlose Hits
Elvis‘ Setlist für diesen Abend war eine Mischung aus seinen größten Hits der 1950er und 1960er Jahre, zusammen mit einigen neueren Stücken aus den 1970ern. „I Got A Woman/Amen“ und „Love Me“ folgten, wobei letzteres eine besonders kraftvolle Darbietung darstellte – eine Version, wie sie schon lange nicht mehr von ihm zu hören war. Ein weiteres Highlight war „You Gave Me A Mountain“, eine Ballade, die Elvis mit tiefen Emotionen interpretierte.
Mit seinem typischen Charme kündigte er den nächsten Song, „Jailhouse Rock“, mit den Worten an: „My third movie was Jailhouse Rock … let’s try it“. Der Rock’n’Roll-Klassiker brachte die Menge in Ekstase, bevor Elvis einen Übergang zu „It’s Now Or Never“ schuf. Dabei forderte er Sherril Nielsen auf, den italienischen Klassiker „O Sole Mio“ anzustimmen – allerdings schien Elvis nicht zufrieden mit dem Tempo und ließ den Song noch einmal neu beginnen.
Der musikalische Fluss setzte sich mit „Little Sister“ und dem Medley „Teddy Bear/Don’t Be Cruel“ fort, zwei von Elvis‘ unvergesslichsten Hits. Weitere Klassiker wie „Please Release Me“ und „I Can’t Stop Loving You“ fanden ebenfalls ihren Weg in die Setlist.
Denkwürdiger Moment: „Bridge Over Troubled Water“
Einer der bewegendsten Momente des Abends war zweifellos die Darbietung von „Bridge Over Troubled Water“, dem berühmten Song von Simon & Garfunkel. Elvis‘ Version war kraftvoll und emotional, und das Publikum spürte die Tiefe seiner Interpretation. Nach diesem Song stellte er dem Publikum, wie gewohnt, seine Band vor, darunter die „The Stamps“ und Bassist John Wilkinson – wenn auch kurz und knapp.
Nach der Vorstellung fuhr Elvis mit „Early Morning Rain“ fort, allerdings sang er nur zwei Strophen des Songs, wie es bei ihm üblich war. Darauf folgte ein kurzes, aber energetisches „What’d I Say“, begleitet von einem kraftvollen Gitarrensolo von James Burton. Mit „Johnny B. Goode“ lieferte Elvis eine rockige Performance ab, die die Fans begeisterte.
Elvis: Humor und der letzte Abschied
Elvis zeigte an diesem Abend auch seinen Sinn für Humor, insbesondere als er seinen Schlagzeuger Larry London mit den Worten vorstellte: „On the drums is … Larry London and is the size of London“. Das Publikum lachte, während London ein kurzes Solo zum Besten gab. Elvis erwähnte auch seine anderen Musiker, darunter Jerry Scheff (Bass) und Tony Brown (Klavier), die beide ihre musikalischen Fähigkeiten in kurzen Soli zeigten.
Einer der bewegendsten Songs des Abends war „Hurt“, den Elvis mit einer beeindruckenden stimmlichen Intensität sang. Dies war ein Moment, in dem der King zeigte, dass er, trotz seiner gesundheitlichen Probleme, stimmlich noch immer in Höchstform war.
Bevor er mit „Hound Dog“ eine der letzten Nummern des Abends anstimmte, wandte sich Elvis mit den Worten „My daddy is here“ an das Publikum und machte auf seinen Vater Vernon Presley aufmerksam. Die Menge reagierte mit tosendem Applaus, und Elvis erwähnte auch seine damalige Freundin Ginger Alden sowie weitere Familienangehörige und Freunde, die an diesem Abend anwesend waren. Er nahm sich auch einen Moment, um seinem Team von Sound-Ingenieuren, darunter Bruce Jackson, Felton Jarvis und Bill Porter, zu danken.
Der Letzte Song eines Rockstars
Mit den Worten „We couldn’t ask for a better audience … if you want us back“, kündigte Elvis das letzte Lied des Abends an: „Can’t Help Falling In Love“. Als der Song erklang, wurde dem Publikum allmählich klar, dass dies das Ende eines unvergesslichen Konzerts war. Die berühmte „Closing Vamp“-Melodie ertönte, und unter tosendem Applaus verabschiedete sich Elvis vom Publikum.
Es war das letzte Mal, dass Elvis die Bühne betrat. Niemand konnte zu diesem Zeitpunkt ahnen, dass dies auch das letzte Mal war, dass der King jemals live vor einem Publikum singen würde. Unterstützt von seinem langjährigen Weggefährten Joe Esposito verließ Elvis zum letzten Mal die Bühne – eine Bühne, die für ihn über Jahre hinweg ein Ort des Triumphes und der Hingabe gewesen war.
Ein Vermächtnis für die Ewigkeit
Das Konzert in der Market Square Arena ist nicht nur ein weiteres Kapitel in Elvis‘ Karriere, sondern ein Abschluss einer Ära. Die Energie, die Emotionen und die Musik, die an diesem Abend zu hören waren, sind ein Beweis für das unsterbliche Talent eines Künstlers, der die Musikwelt für immer verändert hat. Auch wenn Elvis das Mikrofon danach nie wieder in die Hand nehmen sollte, lebt seine Musik weiter – ein Vermächtnis, das ihn für immer zum „King“ macht.
Songs und Band
Am 26. Juni 1977 wurde Elvis Presley von seiner langjährigen TCB-Band, darunter James Burton an der Gitarre, Jerry Scheff am Bass und Ronnie Tutt am Schlagzeug begleitet. Der Rockkönig präsentierte ein emotionales Programm. Die Setliste umfasste Klassiker wie „Hound Dog“, „Heartbreak Hotel“ und das berührende „My Way“. Trotz gesundheitlicher Probleme zeigte Elvis in seinem finalen Auftritt seine ungebrochene Leidenschaft für die Musik.
Setlist: 26. Juni 1977
- Also Sprach Zarathustra
- C. C. Rider
- I Got A Woman/Amen
- Love Me
- Fairytale
- You Gave Me A Mountain
- Jailhouse Rock
- It’s Now Or Never
- Little Sister
- Teddy Bear/Don’t Be Cruel
- Please Release Me
- I Can’t Stop Loving You
- Bridge Over Troubled Water
- Early Morning Rain
- What’d I Say
- Johnny B. Goode
- I Really Don’t Want To Know
- Hurt
- Hound Dog
- Can’t Help Falling In Love
Die Band: 26. Juni 1977
- Lead Gitarre: James Burton
- Rhythmus Gitarre: John Wilkinson
- Bass: Jerry Scheff
- Schlagzeug: Larry London
- Klavier: Tony Brown
- E-Piano: Bobby Ogden
- Harmonievocals: Charlie Hodge
- Background Vocals:
- Sweet Inspirations
- J.D. Sumner & The Stamps
- Kathy Westmoreland
- Sherril Nielsen
- Orchesterleitung: Joe Guercio
Fazit: Elvis Presleys Letztes Konzert: Ein Unvergesslicher Abschied
Am 26. Juni 1977 gab Elvis Presley in der Market Square Arena in Indianapolis sein letztes Konzert. Vor 18.000 Fans eröffnete er mit „Also Sprach Zarathustra“ und begann kraftvoll mit „C. C. Rider“. Seine Setlist umfasste Klassiker wie „Jailhouse Rock“, „Hound Dog“ und das bewegende „Bridge Over Troubled Water“. Trotz gesundheitlicher Probleme zeigte Elvis stimmlich Höchstform, besonders bei „Hurt“. Mit „Can’t Help Falling In Love“ beendete er das Konzert – ohne zu wissen, dass dies sein letzter Auftritt sein würde. Dieses Konzert markiert das Ende einer Ära und bleibt ein unvergesslicher Teil seines musikalischen Vermächtnisses.