Elvis Presley Konzerte 1956

Das Jahr 1956 markiert den Wendepunkt in der Karriere von Elvis Presley – es war das Jahr, in dem aus einem talentierten jungen Musiker aus Tupelo, Mississippi, ein globales Kulturphänomen wurde. Mit Hunderten von Live-Auftritten in den gesamten Vereinigten Staaten und einer Serie von bahnbrechenden Fernsehshows legte Elvis den Grundstein für seine spätere Legendenbildung als „King of Rock ’n’ Roll“. Seine explosive Mischung aus Rhythm & Blues, Country und jugendlicher Rebellion traf den Nerv der Zeit – und brachte eine Generation in Bewegung.

Die Bühne ruft: Von Town-Halls zu Großarenen

Bereits im Januar 1956 tourte Elvis unermüdlich durch die Südstaaten. Seine ersten Shows im Jahr fanden unter anderem im „Kiel Auditorium“ in St. Louis, Missouri, statt – begleitet von Stars wie Hank Snow und Slim Whitman. Schnell dehnte sich die Tour auf den gesamten Südosten der USA aus: Auftritte in Booneville, Little Rock, Shreveport, San Antonio und Texarkana folgten Schlag auf Schlag. Elvis spielte oft mehrere Konzerte pro Tag, manchmal vor nur wenigen Hundert, manchmal vor Tausenden begeisterter Fans. Die Bühnen dieser Zeit reichten von kleinen Veranstaltungszentren bis hin zu vollbesetzten Sportarenen.

Ein besonderer Meilenstein war der Auftritt am 15. Mai im Ellis Auditorium in Memphis. Dort spielte er zum ersten Mal „Hound Dog“ live – eine Darbietung, die so elektrisierend war, dass sie für viele Fans als Geburtsstunde des modernen Rock ‘n’ Roll gilt.

Der Weg in die Wohnzimmer: Elvis im Fernsehen

Doch es war nicht allein die Live-Präsenz, die Elvis 1956 unsterblich machte – es waren vor allem seine Fernsehauftritte, die ihn in ganz Amerika bekannt machten und einen Kulturwandel einläuteten.

Die Dorsey Brothers „Stage Show“ (28. Januar – 24. März 1956)

Sechs Auftritte absolvierte Elvis in der CBS-Sendung Dorsey Brothers „Stage Show“, die von Tommy und Jimmy Dorsey moderiert wurde. Es war seine erste nationale Fernsehpräsenz und zeigte ihn in seiner rohen, ungezügelten Form – der Beginn einer Revolution im Musikfernsehen. Besonders seine Performance von „Heartbreak Hotel“ machte Eindruck und katapultierte ihn in die oberen Regionen der Charts.

„The Milton Berle Show“ (03. und 05. Juni 1956)

Elvis’ Auftritt im Rahmen der Milton Berle Show auf dem Flugzeugträger USS Hancock und später im Studio der NBC brachte ihn endgültig in die Schlagzeilen. Vor allem der 5. Juni, als er „Hound Dog“ mit provokantem Hüftschwung und ohne Gitarre performte, löste landesweite Empörung in konservativen Kreisen aus – und bescherte ihm gleichzeitig unermessliche Popularität unter Jugendlichen.

„The Steve Allen Show“ (01. Juli 1956)

Nur wenige Wochen nach der Kontroverse bei Milton Berle wollte Moderator Steve Allen Elvis in einem seriöseren Licht zeigen – und ließ ihn in einem Frack gekleidet „Hound Dog“ einem echten Hund vorsingen. Der Auftritt in der Steve Allen Show war eine Parodie auf den Medienwirbel, brachte Presley aber die höchsten Einschaltquoten der Showgeschichte ein.

„The Ed Sullivan Show“ (09. September, 28. Oktober und 06. Januar 1957)

Obwohl Gastgeber Ed Sullivan zunächst angekündigt hatte, Elvis nie in seine Show einzuladen, änderte er seine Meinung, als die Einschaltquoten der Konkurrenz explodierten. Die erste Folge mit Elvis erreichte 82,6 % Marktanteil – ein Rekord. Aus Angst vor weiteren Skandalen wurde Presley in späteren Shows nur noch von der Hüfte aufwärts gefilmt. Trotz dieser Einschränkung wurde sein Image als charismatischer Rebell zementiert.

Die Konzerte im Schatten der TV-Kameras

Trotz – oder gerade wegen – seiner neuen Popularität in den Medien blieb Elvis 1956 ein Mann der Bühne. Städte wie Tulsa, Springfield, Charlotte, Norfolk, Amarillo und Jacksonville erlebten live die rohe Energie und den ekstatischen Jubel seiner Auftritte. Immer wieder wurden Konzerte wegen Überfüllung abgebrochen oder durch hysterische Fanreaktionen unterbrochen. Elvis’ Bühnenpräsenz – eine Mischung aus musikalischem Talent, körperlicher Ausdruckskraft und unwiderstehlicher Ausstrahlung – verwandelte jedes Konzert in ein Ereignis. Mehr als 200 Live-Shows absolvierte er allein in diesem Jahr.

Konzertübersicht 1956