Lisa Marie Presley

Lisa Marie Presley wurde am 01. Februar 1968 in Memphis, Tennessee, USA als einziges Kind von Rocklegende Elvis Presley geboren.

Stephan
Autor und Betreiber von Elvis-Presley.net. Elvis-Fan seit über 35 Jahren.
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© Foto: Featureflash Photo Agency

of Rock ’n’ Roll“, Elvis Presley, und seiner damaligen Frau Priscilla. Schon durch ihre Herkunft stand sie früh im Rampenlicht, doch Lisa Marie ging ihren eigenen Weg als Sängerin, Songwriterin und Unternehmerin. In ihrem bewegten Leben war sie viermal verheiratet – unter anderem mit Popstar Michael Jackson und Schauspieler Nicolas Cage – und hinterließ vier Kinder. Auch durch ihre langjährige Mitgliedschaft in der umstrittenen Glaubensgemeinschaft Scientology machte sie Schlagzeilen. Am 12. Januar 2023 verstarb sie in Los Angeles infolge eines Darmverschlusses – nur wenige Tage nach ihrem letzten öffentlichen Auftritt bei der Verleihung der Golden Globes.

Kurzprofil von Lisa Marie Presley

Lisa Marie Presley

Lisa Marie Presley

Bürgerlicher Name
Lisa Marie Presley
Geburtstag
01. Februar 1968
Geburtsort
Memphis, Tennessee
Sternzeichen
Wassermann
Todestag
12. Januar 2023
Gestorben (Alter 54 Jahren)
Sterbeort
Los Angeles, Kalifornien
Todesursache
Darmverschluß
Größe
1,59 m (5.22 ft.)
Beruf
Musikerin
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Tochter von Elvis Presley

Als Lisa Marie Presley am 01. Februar 1968 im Baptist Memorial Hospital in Memphis das Licht der Welt erblickt, wird sie als Tochter des berühmtesten Rockstars ihrer Zeit geboren – ein Schicksal, das von Anfang an mit Ruhm, Erwartungen und medialem Interesse verbunden ist. Noch bevor sie sprechen kann, steht fest: Ihr Leben wird nicht das einer gewöhnlichen jungen Frau sein.

Die ersten Jahre ihrer Kindheit verbringt Lisa Marie in einer schillernden, aber gleichzeitig geschützten Umgebung – dem Anwesen Graceland, wo sie behütet aufwächst. Bis zur Trennung ihrer Eltern im Jahr 1972 scheint die Welt für das kleine Mädchen in Ordnung zu sein. Doch schon damals zeichnen sich Schatten am Horizont ab: Der zunehmend angeschlagene Gesundheitszustand ihres Vaters Elvis Presley wirft lange Schatten auf das scheinbar glanzvolle Familienleben.

Nach der Scheidung zieht Lisa Marie mit ihrer Mutter Priscilla Presley nach Kalifornien. Der Wechsel in ein neues Umfeld, verbunden mit der wachsenden medialen Aufmerksamkeit und dem emotionalen Verlust des familiären Zusammenhalts, bleibt nicht ohne Folgen. Bereits im Alter von 13 Jahren macht sie erste Erfahrungen mit Alkohol und Drogen – ein früher Beginn einer jahrelangen inneren Zerreißprobe. In einem späteren Interview blickte sie selbstkritisch auf diese Zeit zurück und bezeichnete sich offen als „unausstehlichen Teenager“.

Geburt Lisa Marie Presley
Lisa Marie Presley erblickt am 01. Februar 1968 – im Baptist Memorial Hospital in Memphis das Licht der Welt.

Als am 16. August 1977 die Nachricht vom plötzlichen Tod Elvis Presleys die Welt erschüttert, verliert nicht nur die Musikwelt ihre größte Ikone – auch für seine damals erst neun Jahre alte Tochter Lisa Marie Presley bricht eine Welt zusammen. Der King of Rock ’n’ Roll stirbt mit nur 42 Jahren an Herzversagen in seinem Anwesen Graceland. Zwei Tage später, bei der feierlichen Beisetzung in Memphis, ringt das junge Mädchen fassungslos mit der Realität – immer wieder murmelt sie: „Ich kann es einfach nicht glauben. Elvis Presley ist tot.“ Lisa Marie wird zur alleinigen Erbin des millionenschweren Presley-Vermächtnisses – ein Erbe, das zunächst unter der treuhänderischen Obhut ihrer Mutter Priscilla Presley steht, bis Lisa Marie im Erwachsenenalter selbst die Verantwortung übernimmt.

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Alkohol, Drogen und Entzug

Bis zu ihrem Tod im Jahr 2023 führte Lisa Marie Presley, Mutter von vier Kindern (darunter Riley Keough), einen langjährigen, erschütternden Kampf gegen Alkohol- und Drogenabhängigkeit. Immer wieder suchte sie Halt in Medikamenten und Suchtmitteln – ein Versuch, seelischen Schmerz zu betäuben, der sie über Jahrzehnte begleitete.

Im Jahr 2016 begab sie sich schließlich in die Entzugsklinik „The Hills Treatment Center“ in Los Angeles, um sich ihrer Alkohol- und Tablettensucht zu stellen. Zu diesem Zeitpunkt befand sie sich bereits in einem erbitterten Scheidungsverfahren mit ihrem vierten Ehemann Michael Lockwood – ein Schritt in die Klinik, der auch als Versuch zu werten ist, inmitten persönlicher Turbulenzen die Kontrolle über ihr Leben zurückzugewinnen.

Kein Glück in der Liebe

Lisa Marie Presleys Liebesleben war geprägt von intensiven Beziehungen, öffentlichen Erwartungen und persönlichen Rückschlägen. Ihre erste Ehe mit Musiker Danny Keough, den sie während ihrer Zeit bei Scientology kennenlernte, brachte zwei Kinder hervor: Tochter Danielle Riley und Sohn Benjamin. Doch das Glück war nicht von Dauer. Auch ihre viel beachtete Verbindung mit Pop-Ikone Michael Jackson scheiterte nach kurzer Zeit. Die Beziehung stand unter enormem Druck der Öffentlichkeit – Medien spekulierten über einen PR-Schachzug, der den zarten Anfängen ihrer Ehe schadete.

Im Mai 1999 lernte Lisa Marie Presley den Musiker John Oszajca kennen. Die Verbindung entwickelte sich rasch – so sehr, dass sich das Paar nur wenige Monate später, kurz vor Weihnachten, verlobte. Doch das Liebesglück war nicht von Dauer. Bereits im März 2001 löste Presley die Verlobung, nur fünf Monate nachdem sie den Schauspieler Nicolas Cage auf einer Feier kennengelernt hatte.

2002 heiratete sie Schauspieler und bekennenden Elvis-Fan Nicolas Cage, doch auch diese Ehe war nicht von Dauer und wurde bereits nach drei Monaten wieder geschieden. Kritiker unterstellten Cage, in Lisa Marie eher dein Elvis-Souvenir als eine Lebenspartnerin gesehen zu haben. In der vierten Ehe mit dem Musiker Michael Lockwood schien Lisa Marie zunächst familiäres Glück gefunden zu haben. Die Geburt der Zwillinge Finley Aaron Love und Harper Vivienne Ann schien das Familienleben zu krönen. Doch auch diese Beziehung endete 2017 – und das in einem erbitterten Rosenkrieg, der schließlich vor Gericht ausgetragen wurde.

Leidenschaftliche Musikerin

Lisa Marie Presley trat nicht nur als Tochter des „King of Rock ’n’ Roll“ ins Rampenlicht – sie schuf sich auch eine eigene künstlerische Identität. Musik war für sie mehr als nur ein Erbe, sie war Ausdruck einer tiefen persönlichen Leidenschaft. 2003 gelang ihr mit dem Debütalbum „To Whom It May Concern“ ein bemerkenswerter Einstieg ins Musikgeschäft: Der Tonträger stieg auf Platz 5 der US-Charts ein und erreichte Platinstatus. Auch die Folgealben „Now What“ (2005) und „Storm & Grace“ (2012) festigten ihren Ruf als ernstzunehmende Musikerin, wobei „Now What“ bis auf Platz 9 der Billboard 200 vordrang.

Ein besonderer emotionaler Höhepunkt ihrer Karriere waren die musikalischen Duette mit ihrem Vater Elvis – durch moderne Technik möglich gemacht. Zum 20. Todestag des Rock ’n’ Roll-Idols erschien 1997 ein bewegendes Video zu „Don’t Cry Daddy“, in dem Vater und Tochter virtuell vereint sangen. Es folgten weitere posthume Kollaborationen wie „In the Ghetto“ (2007) und das 2019 veröffentlichte „Where No One Stands Alone“ – stille Zeugnisse einer musikalischen Verbundenheit über Generationen hinweg.

Video: Elvis und Lisa Marie Presley – „Where No One Stands Alone“

Privatleben von Lisa Marie Presley

Lisa Marie Presley gewährte nur selten Einblicke in ihre innerste Gefühlswelt. Doch im Jahr 2005 wagte sie eine Ausnahme: In dem vielbeachteten TV-Dokumentarfilm Elvis by the Presleys, der das Leben und Vermächtnis ihrer berühmten Familie beleuchtete, trat Lisa Marie selbst vor die Kamera. Sie sprach offen über Erinnerungen an ihren Vater, ließ persönliche Anekdoten einfließen und gewährte dem Publikum damit einen seltenen Blick hinter die Kulissen einer Ikone im Schatten eines Mythos.

Nach Jahren des medialen Interesses zog sich Lisa Marie Presley zwischen 2010 und 2016 zunehmend aus der Öffentlichkeit zurück. Sie lebte in einem geschichtsträchtigen Herrenhaus aus dem 15. Jahrhundert in Rotherfield, einem malerischen Dorf in der englischen Grafschaft East Sussex. Nur wenige Kilometer entfernt lag Saint Hill Manor – der britische Hauptsitz der Scientology-Kirche. Presley hatte zeitweise enge Verbindungen zur Organisation, bevor sie sich in späteren Jahren distanzierte.

In der Öffentlichkeit sprach Lisa Marie erst spät über ihre persönlichen Kämpfe – insbesondere über ihre jahrelange Abhängigkeit von Schmerzmitteln. In dem Vorwort des Buches „United States of Opioids: A Prescription for Liberating a Nation in Pain“ (2019) schilderte sie in bemerkenswerter Offenheit ihren eigenen Leidensweg. Nach der Geburt ihrer Zwillinge im Jahr 2008 wurden ihr zunächst aus medizinischer Notwendigkeit Opioide verschrieben. Doch was als harmlose Maßnahme erschien, entwickelte sich rasch zu einer gefährlichen Sucht, die ihr Leben über Jahre hinweg überschattete. Offenbar kämpfte sie auch in der Zeit vor ihrem Tod im Januar 2023 erneut mit dem Rückfall in die Abhängigkeit.

Trotz aller persönlicher Rückschläge blieb Lisa Marie Presley ihrer Familie stets eng verbunden. Ihre älteste Tochter, Schauspielerin Riley Keough, fand 2015 ihr privates Glück an der Seite des australischen Stuntmans Ben Smith-Petersen. Die Geburt ihrer Tochter Tupelo im Jahr 2022 machte Lisa Marie zur Großmutter – ein freudiger Moment, der ihr in einem Leben voller Herausforderungen Trost spendete.

Doch dunkle Schatten begleiteten ihr Dasein bis zuletzt. Der tragische Tod ihres Sohnes Benjamin Keough am 12. Juli 2020 erschütterte sie bis ins Mark. Der 27-Jährige nahm sich in Calabasas, Kalifornien, das Leben – ein Verlust, den Lisa Marie emotional nie überwand. Freunde berichteten später, dass ein Teil von ihr mit diesem Schicksalsschlag zerbrach. Die tiefe Trauer spiegelte sich auch in ihrer Zurückgezogenheit wider. Sie mied öffentliche Auftritte, verarbeitete den Schmerz auf ihre Weise – leise und hinter verschlossenen Türen.

Ein konstanter, stiller Anker in ihrem Leben blieb Danny Keough, Musiker und Vater ihrer beiden ältesten Kinder. Trotz der Trennung verband Lisa Marie und ihn eine langjährige, von gegenseitigem Respekt geprägte Freundschaft. Nach dem Tod ihres Sohnes lebte Keough zeitweise wieder mit ihr zusammen, um ihr Halt zu geben – ein Zeichen der tiefen, unverbrüchlichen Bindung, die beide bis zum Ende verband.

Nachlass von Elvis Presley

Nach dem Tod von Elvis Presley am 16. August 1977 in Graceland wurde sein Vater Vernon Presley als Testamentsvollstrecker und Treuhänder eingesetzt. Als Begünstigte des Nachlasses waren neben Vernon auch Elvis’ Großmutter Minnie Mae Presley sowie seine Tochter Lisa Marie vorgesehen. Ihre Erbschaft sollte bis zu ihrem 25. Lebensjahr in einem Treuhandfonds verwaltet werden. Nach Vernons Tod 1979 trat Priscilla Presley, Elvis’ frühere Ehefrau, als eine von drei Treuhänderinnen an seine Stelle – gemeinsam mit der National Bank of Commerce in Memphis und dem langjährigen Familienbuchhalter Joseph Hanks. Mit dem Tod von Minnie Mae im Jahr 1980 wurde Lisa Marie zur alleinigen Erbin.

1993 trat Lisa Marie an ihrem 25. Geburtstag das Erbe offiziell an – dank des umsichtigen Managements ihrer Mutter Priscilla war der Wert des Nachlasses auf etwa 100 Millionen US-Dollar angewachsen. 1998 übernahm sie eine aktivere Rolle in der Geschäftsführung des „Elvis Presley Trust“ und von Elvis Presley Enterprises, Inc. Bis Februar 2005 fungierte sie als Inhaberin und Vorstandsvorsitzende, ehe sie 85 Prozent der kommerziellen Anteile an der Unternehmensholding CKX, Inc. verkaufte – Graceland selbst und das Anwesen blieben davon jedoch ausgenommen.

Nach Lisa Marie Presleys Tod im Januar 2023 ging man davon aus, dass ihre drei Töchter Graceland erben würden. Doch ihre Mutter Priscilla focht eine Änderung aus dem Jahr 2016 an, durch die sie als Treuhänderin gestrichen und stattdessen Lisa Maries älteste Kinder eingesetzt wurden. Nach dem tragischen Tod ihres Sohnes Benjamin 2020 blieb nur Riley Keough als alleinige Treuhänderin übrig.

Die Ausstellung „Elvis … Through His Daughter’s Eyes“

Im Februar 2012 eröffnete Lisa Marie Presley persönlich die Graceland-Ausstellung Elvis … Through His Daughter’s Eyes, die bis heute im Rahmen der VIP-Tour zu besichtigen ist. Gezeigt werden rund 200 Exponate – darunter Spielzeuge, private Filmaufnahmen und persönliche Erinnerungsstücke –, die ein einzigartiges Bild ihrer Kindheit an der Seite des „King of Rock ’n’ Roll“ zeichnen.

Fliegendes Denkmal: Das Flugzeug „Lisa Marie“

Bereits 1975 hatte Elvis seiner Tochter ein besonderes Geschenk gemacht: Er ließ eine Convair 880 – ein luxuriös ausgestattetes Privatflugzeug – für über eine Million Dollar umbauen und taufte sie auf den Namen „Lisa Marie“. Sie diente ihm als Haupttransportmittel auf Tourneen. Gemeinsam mit einem weiteren Jet, dem „Hound Dog II“, ist sie heute auf dem Gelände von Graceland ausgestellt und zieht jährlich tausende Fans an.

Elvis Privatjet - Lisa Marie Convair 880
Elvis Presley benannte seinen Privatjet nach seiner Tochter „Lisa Marie“

Humanitäres Engagement und karitative Projekte

Lisa Marie Presley war auch eine engagierte Philanthropin, die sich über Jahre hinweg für Bedürftige einsetzte und nachhaltige Hilfsprojekte initiierte. Ihr soziales Engagement nahm dabei verschiedene Formen an – von der Unterstützung obdachloser Familien bis hin zu aktiver Katastrophenhilfe nach Naturkatastrophen.

Die Gründung der Presley-Stiftung

Im Jahr 2007 rief Lisa Marie Presley die Presley Charitable Foundation (PCF) ins Leben, um sozial benachteiligte Menschen gezielt zu unterstützen. Am 10. November 2022 wurde die Stiftung als The Presley Foundation Inc. neu registriert und gilt seit dem 13. Februar 2023 offiziell als gemeinnützige Organisation mit dem Fokus auf Fördermittelvergabe.

Ein zentrales Projekt der Stiftung ist Presley Place, das 2001 eröffnet wurde. Es bietet obdachlosen Familien ein Jahr lang mietfreies Wohnen sowie Zugang zu umfassender Betreuung: von Kinderbetreuung über Karriereberatung bis hin zu finanzieller Schulung und Lebenshilfe. Ziel ist es, den Menschen zu helfen, den Kreislauf von Armut zu durchbrechen, neues Selbstwertgefühl aufzubauen und dauerhaft unabhängig zu werden.

Besonderes Augenmerk legt die Stiftung zudem auf kulturelle Bildung. In der von ihr finanzierten Elvis Presley Music Room erhalten Kinder aus Presley Place und der Umgebung die Möglichkeit, Musikinstrumente zu erlernen und an speziellen Musikprogrammen teilzunehmen. Zusätzlich wurde in Zusammenarbeit mit der Elvis Presley Charitable Foundation (EPCF) ein Elvis Presley Endowed Scholarship Fund an der University of Memphis eingerichtet, um Studenten in künstlerischen Studiengängen zu fördern.

Einsatz bei der Hurricane-Katrina-Katastrophe

Ein besonders eindrucksvolles Beispiel für Lisa Marie Presleys Einsatzbereitschaft war ihre Beteiligung an den Hilfsmaßnahmen nach dem verheerenden Hurrikan Katrina, der 2005 große Teile von New Orleans und Umgebung zerstörte. In Kooperation mit Oprah Winfreys Angel Network reiste Presley in ihre Heimatstadt Memphis, um vor Ort zu helfen.

„Ich bin hier, weil ich etwas tun musste – und es ist nun mal meine Heimat“, erklärte sie damals gegenüber Reportern. Gemeinsam mit FedEx und dem Supermarktunternehmen Kroger belud sie einen LKW mit Lebensmitteln, bevor sie bei Target eine große Menge an Kleidung und Hygieneartikeln kaufte. „Eigentlich wollte ich nur ein paar Dinge besorgen“, erinnerte sie sich später, „aber am Ende hatte ich einen ganzen Lastwagen voll – ich bin etwas über das Ziel hinausgeschossen.“

Ihr letzter Halt war das Grand Casino Convention Center in Mississippi, wo sie die gesammelten Hilfsgüter an evakuierte Menschen verteilte, die durch den Sturm alles verloren hatten. Ein Betroffener sagte gerührt: „Ich bin wirklich dankbar für das, was Frau Presley für uns tut. Wir haben nichts mehr – deshalb ist jede Hilfe unendlich wertvoll.“

Unterstützung für Kinderwünsche in Großbritannien

Auch international zeigte Presley Herz: Im Jahr 2011 übernahm sie die Schirmherrschaft für die britische Organisation The Dream Factory, die schwerkranken und benachteiligten Kindern Herzenswünsche erfüllt. Die in Hainault bei London ansässige Wohltätigkeitsorganisation erhielt durch Lisa Marie Presleys Engagement nicht nur mediale Aufmerksamkeit, sondern auch wichtige finanzielle Unterstützung und ideelle Förderung.

Tragischer Tod von Lisa Marie Presley

Der plötzliche Tod von Lisa Marie Presley am 12. Januar 2023 erschütterte nicht nur die Musikwelt, sondern auch Millionen von Elvis-Fans weltweit. Knapp ein halbes Jahr später gaben die Gerichtsmediziner des Los Angeles County die offizielle Todesursache bekannt: Ein Dünndarmverschluss infolge von Narbengewebe, das sich als Spätfolge eines älteren bariatrischen Eingriffs gebildet hatte.

Die einzige Tochter von Elvis und Priscilla Presley hatte an jenem Morgen über starke Bauchschmerzen geklagt und wurde kurz darauf leblos in ihrem Haus im kalifornischen Calabasas aufgefunden. Trotz sofortiger medizinischer Maßnahmen erlitt sie im Krankenhaus einen Herzstillstand, dem sie schließlich erlag. Ihre Geschichte wurde um ein tragisches Kapitel reicher – ein schmerzhafter Verlust für Familie, Freunde und Fans gleichermaßen.

Fazit

Lisa Marie Presley war mehr als nur die Tochter einer Legende – sie war eine komplexe Persönlichkeit, die ihr Leben im Schatten des wohl berühmtesten Rockstars der Geschichte führte und dennoch eigene Spuren hinterließ. Geprägt von Ruhm, familiären Tragödien und dem ständigen öffentlichen Interesse, zeigte sie über Jahrzehnte hinweg bemerkenswerte Resilienz und Verantwortungsbewusstsein.

Als Alleinerbin des Elvis-Nachlasses übernahm sie eine immense Verantwortung, die sie mit unternehmerischem Weitblick und persönlichem Engagement meisterte. Sie verwaltete Graceland und das weltweite Elvis-Erbe mit der schwierigen Balance zwischen familiärem Erbe und wirtschaftlicher Realität. Ihre Entscheidung, große Teile der kommerziellen Beteiligungen zu verkaufen, gleichzeitig aber Graceland als authentischen Erinnerungsort zu bewahren, spricht für ein feines Gespür zwischen Nostalgie und Notwendigkeit.

Doch Lisa Marie war auch Künstlerin. Mit ihrer Musik versuchte sie, sich aus dem Schatten ihres Vaters zu befreien – mit ehrlichen, oft düsteren Songs, in denen sie ihre innere Zerrissenheit verarbeitete. Ihre Alben offenbarten eine Frau, die sich nach Anerkennung als eigenständige Stimme sehnte – ohne die Presley-Legende zu verleugnen.

Ihr Leben war von persönlichen Verlusten durchzogen: der frühe Tod ihres Vaters, gescheiterte Ehen, der Suizid ihres Sohnes Benjamin. Dennoch setzte sie sich bis zuletzt für den Schutz des Familienerbes ein, insbesondere für ihre Kinder, denen sie nicht nur Reichtum, sondern Identität und Geschichte hinterließ.

Lisa Marie Presley bleibt als tragische, aber zugleich bewundernswerte Figur in Erinnerung – als Bindeglied zwischen Mythos und Mensch, als Tochter, Mutter, Musikerin und Hüterin eines kulturellen Erbes, das weit über das Familiäre hinausgeht. Ihr Name steht heute nicht nur für ein berühmtes Erbe, sondern für den Versuch, darin Mensch zu bleiben.

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