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Follow That Dream (1962)

Steckbrief: Follow That Dream

Filmcover
Deutscher Titel
Ein Sommer In Florida
Produktionsjahr
1962
Filmgesellschaft
United Artists
Technologie
Panavision
Filmlänge
109 Minuten
Filmpremiere
11. April 1962
Ocala, Florida
Kinopremiere
28. April 1962
Deutsche Permiere
10. August 1962

Follow That Dream (deutscher Titel: Ein Sommer in Florida, 1962) ist ein US-amerikanischer Spielfilm mit Elvis Presley in der Hauptrolle. Regie führte Gordon Douglas, produziert wurde der Film von David Weisbart. Das Drehbuch basiert auf dem Roman Pioneer, Go Home! von Richard Powell und erzählt die Geschichte der Familie Kwimper, die auf einem unfertigen Highway-Abschnitt in Florida strandet und dort ihr eigenes Leben aufbaut. Trotz Widerständen und Konflikten mit Behörden und Kriminellen verteidigt Toby Kwimper (Presley) das neu entstandene Zuhause der Familie mit Herz und Humor. Die Dreharbeiten fanden an verschiedenen Orten in Florida statt. Der Film enthält fünf Songs, darunter das namensgebende „Follow That Dream“.

Follow That Dream - 1962 - Elvis-Movie

Produktion

  • Regie: Gordon Douglas
  • Produzenten: David Weisbart
  • Drehbuch: Charles Lederer
  • Vorlage: Roman „Pioneer Go Home“ von Richard Powell
  • Musik: Hans J. Salter
  • Kamera: Leo Tover
  • Ausstattung: Ruth Hancock
  • Bauten: Mal Bert
  • Schnitt: William B. Murphy
  • Ton: Jack Solomon

Darsteller

  • Elvis Presley als Toby Kwimper
  • Arthur O’Connell als Pop Kwimper
  • Anne Helm als Holly Jones
  • Joanna Moore als Alicia Claypoole
  • Jack Kruschen als Carmine
  • Simon Oakland als Nick
  • Herbert Rudley als Endicott
  • Alan Hewitt als H. Arthur King
  • Howard McNear als George
  • Gavin & Robert Koon als Eddy & Teddy Bascombe
  • Pam Ogles als Ariadne Pennington
  • Roland Winters als Richter
  • Frank De Kova als Jack
  • Robert Carricart als Al
  • John Duke als Blackie
  • Red West als Polizist
  • Joe Esposito als Schalterbeamter
  • Lamar Fike als Chauffeur

In der deutschen Synchronisation von Follow That Dream lieh Rainer Brandt Elvis Presley seine Stimme.

Handlung

Die Kwimpers sind eine vagabundierende Familie, bestehend aus dem gutmütigen aber naiven Toby Kwimper (Elvis Presley), seinem Vater Pop (Arthur O’Connell) und einigen inoffiziell „adoptierten“ Kindern, darunter die 19-jährige Babysitterin Holly Jones (Anne Helm). Die Familie reist durch Florida, als Pop versehentlich auf einen ungenutzten Abschnitt einer neuen Autobahn fährt. Ihr Auto bleibt ohne Benzin liegen, und die Kwimpers beschließen, an Ort und Stelle zu warten, bis ihnen ein Regierungsfahrzeug hilft. Sie schlagen ein provisorisches Lager auf.

Nach einiger Zeit passiert der Staatskommissar für Autobahnen, H. Arthur King, den Ort und ist entsetzt darüber, dass die Kwimpers ausgerechnet auf dieser unberührten Autobahnstrecke campieren. Er fürchtet, ihr Anblick könne die an diesem Tag stattfindende Einweihungszeremonie mit dem Gouverneur von Florida stören. King versucht, die Kwimpers gewaltsam entfernen zu lassen, doch als der Gouverneur vorzeitig eintrifft, informiert Pop ihn, dass die Familie das staatliche „Homesteading-Gesetz“ in Anspruch nehmen will und plant, sich dauerhaft in der Nähe der Autobahn niederzulassen. Beeindruckt von ihrem Pioniergeist, weist der Gouverneur die Polizei an, das „private Eigentum“ der Kwimpers zu respektieren. King, der die Familie als große Belastung empfindet, verlässt wütend den Ort und schwört, zurückzukehren.

Holly offenbart Toby, dass sie die Aussicht auf ein eigenes Zuhause begeistert, da sie bisher nie einen festen Wohnsitz hatte. Durch eine zufällige Begegnung mit einem passionierten Fischer (Herbert Rudley) kommt Holly auf die Idee, einen Service für Sportfischer anzubieten. Mit einem Bankkredit von 2.000 Dollar beginnen die Kwimpers ein kleines Geschäft aufzubauen.

Die Familie sieht sich jedoch bald neuen Problemen gegenüber. King sorgt dafür, dass die Kwimpers jegliche soziale Unterstützung aus ihrem Heimatstaat entzogen wird. Da sich ihr neues Zuhause außerhalb der Zuständigkeit von Behörden befindet, lassen sich zwei Glücksspieler (Jack Kruschen und Simon Oakland) in der Nähe nieder und eröffnen ein lautes Casino in einem Trailer. Sie bieten Pop Geld für sein Land und Eigentum, doch er weigert sich strikt, zu verkaufen. Kurz darauf weist Toby die Annäherungsversuche der Sozialarbeiterin Alicia Claypoole (Joanna Moore) zurück, die mit King verbündet ist. Aus Rache beginnt Alicia ein rechtliches Verfahren, um die Kinder Pop wegzunehmen und sie zu Mündeln des Staates zu machen.

Um die Kontrolle über die Situation zu gewinnen, wird Toby inoffizieller „Sheriff“ der kleinen Gemeinschaft und versucht, die nächtliche Lärmbelästigung durch das Casino zu unterbinden. Durch seine Anwesenheit als „Ordnungshüter“ fliehen die Casinogäste. Die Glücksspieler, die Tobys Einfluss zunehmend als Bedrohung empfinden, heuern schließlich Schläger aus Detroit an, um ihn auszuschalten, und planen, mit einer Bombe das Heim der Kwimpers zu zerstören. Doch Toby gelingt es mit seiner naiven, aber effektiven Art, die bewaffneten Schläger zu besiegen. Nachdem Holly unwissentlich eine Tasche mit der Bombe, die von den Glücksspielern unter der Veranda deponiert wurde, zurückgegeben hat, explodiert der Casinotrailer. Die Glücksspieler geben geschlagen auf und fliehen, froh, mit dem Leben davongekommen zu sein.

Am Ende wird Toby, dank seines gesunden Menschenverstands und seiner Ehrlichkeit, im Gericht als Vormund anerkannt. Der Richter ordnet an, dass die Kinder bei Pop bleiben dürfen und lobt in seiner Urteilsbegründung den Pioniergeist der Kwimpers. Die Familie kehrt glücklich zu ihrem neuen Zuhause zurück. Holly gelingt es schließlich, Toby zu zeigen, dass sie inzwischen eine erwachsene Frau ist, und es wird angedeutet, dass die beiden bald heiraten werden.

Musik im Film

Die folgenden Songs wurden für den Film Follow That Dream aufgenommen, und zwar alle am 2. Juli 1961 im RCA Studio B in Nashville, Tennessee. Die Lieder spiegeln die positive und unbeschwerte Atmosphäre des Films wider:

  • What A Wonderful Life
    (Aufnahme: 02.07.1961 – RCA Studio B – Nashville, Tennessee)
  • I’m Not The Marrying Kind
    (Aufnahme: 02.07.1961 – RCA Studio B – Nashville, Tennessee)
  • Sound Advice
    (Aufnahme: 02.07.1961 – RCA Studio B – Nashville, Tennessee)
  • Follow That Dream
    (Aufnahme: 02.07.1961 – RCA Studio B – Nashville, Tennessee)
  • Angel
    (Aufnahme: 02.07.1961 – RCA Studio B – Nashville, Tennessee)

Diese Songs trugen maßgeblich zur sommerlichen Atmosphäre des Films bei und zählen bis heute zu beliebten Titel aus Elvis‘ musikalischem Repertoire in seinen Filmrollen.

Der Song „A Whistling Tune“ wurde ebenfalls während der Sessions für Follow That Dream eingesungen, kam jedoch erst im Film Kid Galahad zum Einsatz und wurde bei der Session zum Film erneut eingesungen.

Hintergrund und Produktion

Die Dreharbeiten zu Follow That Dream begannen am 11. Juli 1961 und wurden am 28. August 1961 abgeschlossen. Für die Kulisse wählte man verschiedene idyllische, teils abgelegene Orte in Florida, darunter Bird Creek, Crystal River und Yankeetown. Eine zentrale Szene, die in einer Bank spielt, wurde in Ocala gedreht. Ocala hatte für Elvis Presley bereits eine besondere Bedeutung, da er dort am 10. Mai 1955 während der Hank Snow All-Star Jamboree im Southeastern Pavilion aufgetreten war. Die Wahl der Drehorte ermöglichte es, die naturbelassene, ländliche Kulisse, die für die Handlung des Films von Bedeutung war, authentisch einzufangen.

Besonders herausfordernd gestalteten sich die Aufnahmen der Gerichtsverhandlung in Inverness, Florida, die unter extremen Wetterbedingungen stattfanden. Bei fast 44° Celsius musste Elvis allein in dieser Szene sein Hemd 22 Mal wechseln, da es ständig durchgeschwitzt war. Die hohen Temperaturen und die intensive Beleuchtung sorgten für erschwerte Bedingungen, die jedoch zu einem authentischen Ergebnis beitrugen.

Titelgeschichte und Filmmusik

Der Film, der auf dem Roman Pioneer, Go Home! von 1957 basiert, sollte ursprünglich auch diesen Titel tragen. Weitere Vorschläge wie Here Come the Kwimpers und It’s a Beautiful Life wurden diskutiert, bevor man sich schließlich auf den Titel What a Wonderful Life einigte. Der Song, den Elvis im Film singt und der diesem Arbeitstitel seinen Namen gab, war ursprünglich als Titelsong vorgesehen. Erst in einer späteren Phase der Produktion entschied man sich für den endgültigen Filmtitel Follow That Dream, der Elvis’ Charakter und die Grundstimmung des Films besser widerspiegelte.

Besondere Besetzungsdetails und Styling

Wie in vielen seiner Filme ließ sich Elvis von engen Freunden und Leibwächtern begleiten, die ebenfalls in kleinen Rollen auftraten. So verkörperte Red West einen Polizisten, Joe Esposito einen Schalterbeamten, und Lamar Fike spielte einen Chauffeur. Diese Besetzungen sorgten nicht nur für eine persönliche Note, sondern auch für ein Gefühl der Vertrautheit innerhalb der Filmcrew.

Im Gegensatz zu seinen meisten anderen Filmrollen trat Elvis in Follow That Dream mit dunkelblondem Haar auf. Die natürliche Haarfarbe unterstützte die bodenständige und eher unschuldige Darstellung seines Charakters Toby Kwimper. Für die weibliche Hauptrolle waren ursprünglich die Schauspielerinnen Tuesday Weld, die bereits 1961 in Wild in the Country an Elvis’ Seite spielte, oder Connie Stevens im Gespräch. Letztlich wurde die Rolle jedoch an Anne Helm vergeben, die sich ideal in die Rolle der Holly Jones einfügte und eine charmante Leinwandchemie mit Elvis entwickelte.

Internationale Titel

Der Film Follow That Dream wurde weltweit unter verschiedenen Titeln veröffentlicht, darunter:

  • U.S.A.: Follow That Dream
  • Deutschland: Ein Sommer In Florida
  • Österreich: Ein Sommer In Florida
  • Schweden: Drömsheriffen
  • Dänemark: Drøm med mig!
  • Finnland: Elä elämäsi laulaen
  • Brasilien: Em Cada Sonho um Amor
  • Türkei: Gençlik rüyasi‘
  • Griechenland: Kalokairi sti Florida
  • Kanada: Le shérif de ces dames
  • Frankreich: Le shérif de ces dames
  • Italien: Lo sceriffo scalzo

Fazit: Filmkomödie mit Tiefgang

Follow That Dream, in Deutschland als Ein Sommer in Florida bekannt, ist eine charmante Komödie mit Elvis Presley in der Rolle des gutherzigen Toby Kwimper, der zusammen mit seiner Familie auf einem unvollendeten Highway in Florida eine neue Heimat findet. Der Film basiert auf dem Roman Pioneer, Go Home! von Richard Powell und inszeniert den klassischen „Pioniergeist“ auf humorvolle Weise, während die Kwimpers gegen Bürokratie und kriminelle Machenschaften kämpfen. Mit eingängigen Songs und der bodenständigen Darstellung von Presley begeistert der Film Fans und Kritiker gleichermaßen. Regisseur Gordon Douglas inszeniert hier eine Geschichte über Zusammenhalt und Einfallsreichtum – ein Muss für Elvis-Fans und Liebhaber nostalgischer Filmkomödien.

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