Das letzte Elvis Presley Konzert – 26. Juni 1977

Elvis Presleys letztes Konzert fand am 26. Juni 1977 in der Market Square Arena, Indianapolis, vor 18.000 Fans statt. Der „King of Rock 'n' Roll“ performte Klassiker wie „C. C. Rider“ und „Can't Help Falling in Love“.


Das letzte Elvis Presley Konzert - 26. Juni 1977

Am Abend des 26. Juni 1977 wurde die Market Square Arena in Indianapolis, Indiana, zum Schauplatz eines besonderen Moments der Musikgeschichte: Elvis Presley gab dort sein letztes Live-Konzert. Rund 18.000 begeisterte Fans füllten die Arena, als der „King of Rock ’n’ Roll“ um 20:30 Uhr die Bühne betrat und mit seiner unverwechselbaren Präsenz die Menge in seinen Bann zog. Was an jenem Abend jedoch niemand wusste: Es sollte der letzte öffentliche Auftritt des Musikidols sein. Nur wenige Wochen später, im August desselben Jahres, verstarb Elvis Presley überraschend – und machte damit dieses Konzert im Rückblick zu einem bewegenden und zugleich tragischen Schlusspunkt seiner glanzvollen Karriere.

Last Concert - Elvis Presley - Collage

Ein Dramatischer Auftakt

Der Abend begann, ganz im Stil seiner legendären Auftritte der 1970er Jahre, mit dem monumentalen Intro „Also Sprach Zarathustra“. Die dramatische Fanfare diente wie so oft als majestätischer Auftakt für Elvis Presleys Bühnenpräsenz – eine Inszenierung, die den „King of Rock ’n’ Roll“ wie eine überlebensgroße Erscheinung in Szene setzte. Gekleidet in seinen prunkvollen „Mexican Sundial Suit“, einem kunstvoll verzierten Jumpsuit, der sowohl Stärke als auch Würde ausstrahlte, betrat Elvis die Bühne mit jener Aura, die ihm über Jahrzehnte hinweg den Status einer Ikone gesichert hatte.

Den Auftakt im musikalischen Programm machte „C. C. Rider“, ein Song, der seit Jahren traditionell als Eröffnungstitel seiner Konzerte diente. Seine Stimme – kraftvoll, klar und erstaunlich präsent – ließ kaum erahnen, dass der Sänger gesundheitlich angeschlagen war. Trotz der bekannten körperlichen Herausforderungen wirkte Elvis an diesem Abend gefasst und in Form. Das Publikum, elektrisiert von seiner bloßen Präsenz, ließ sich sofort von der vertrauten Energie mitreißen, die von der Bühne ausging – eine Mischung aus Nostalgie, Bewunderung und der schieren Magie, die seine Auftritte stets begleitet hatte.

Elvis trägt am 26. Juni 1977 seinen legendären Mexican Sundial Jumpsuit
Elvis trägt am 26. Juni 1977 seinen legendären Mexican Sundial Jumpsuit

Die Setlist: Klassiker und Zeitlose Hits

Elvis’ Setlist an diesem Abend war eine gekonnte Mischung aus nostalgischer Rückschau und zeitgenössischer Weiterentwicklung. Er spannte den musikalischen Bogen von seinen legendären Hits der 1950er- und 1960er-Jahre bis hin zu einigen neueren Titeln aus den 1970ern. Schon früh im Konzert sorgten „I Got A Woman/Amen“ sowie „Love Me“ für erste Höhepunkte – insbesondere letzteres wurde mit einer beeindruckenden Intensität vorgetragen, wie man sie lange nicht mehr von ihm gehört hatte.

Mit gewohntem Witz und Charisma leitete Elvis „Jailhouse Rock“ ein: „My third movie was Jailhouse Rock … let’s try it“. Die Menge reagierte begeistert auf diesen Rock ’n’ Roll-Klassiker, der das Publikum in kollektive Euphorie versetzte. Nahtlos überleitend, präsentierte er im Anschluss „It’s Now Or Never“, wobei er Sherrill Nielsen, einen Backgroundsänger der Imperials, bat, den italienischen Evergreen „’O Sole Mio“ anzustimmen – ein musikalischer Vorläufer des berühmten Titels. Doch Elvis zeigte sich kritisch: Das Tempo missfiel ihm, und so brach er die Darbietung ab, nur um sie mit dem gewünschten Schwung neu zu starten.

Der musikalische Spannungsbogen hielt weiter an. Mit „Little Sister“ sowie dem Doppelpack „Teddy Bear/Don’t Be Cruel“ kehrte er zu zwei seiner beliebtesten Evergreens zurück und riss das Publikum erneut mit. Auch Balladen und Klassiker wie „Please Release Me“ und „I Can’t Stop Loving You“ fanden ihren Platz im Repertoire – ein Beweis für die Bandbreite und emotionale Tiefe seines musikalischen Schaffens.

Elvis Presley auf der Bühne während seines letzten Konzerts am 26. Juni 1977 in Indianapolis, gekleidet in seinem weißen Mexican Sundial Suite. Dieses emotionale Konzert markierte das Ende einer legendären Live-Karriere.
Elvis Presley auf der Bühne während seines letzten Konzerts am 26. Juni 1977 in Indianapolis, gekleidet in seinem weißen Mexican Sundial Suite. Dieses emotionale Konzert markierte das Ende einer legendären Live-Karriere.

Denkwürdiger Moment: „Bridge Over Troubled Water“

Einer der emotionalen Höhepunkte des Abends war zweifelsohne Elvis Presleys Interpretation des Klassikers „Bridge Over Troubled Water“ von Simon & Garfunkel. Mit eindringlicher Stimme und spürbarer Intensität verlieh er dem Song eine neue, kraftvolle Dimension, die das Publikum sichtlich bewegte. Direkt im Anschluss nutzte er die Gelegenheit, um seine Bandmitglieder dem Publikum vorzustellen – gewohnt knapp, aber mit Charme. Unter ihnen waren die Gospelgruppe „The Stamps“ sowie Bassist John Wilkinson.

Ohne große Pause führte Elvis das Programm mit „Early Morning Rain“ fort, von dem er – wie häufig – lediglich zwei Strophen sang. Es folgte ein kurzes, aber energiegeladenes „What’d I Say“, das insbesondere durch das eindrucksvolle Gitarrensolo von James Burton hervorstach. Mit dem Rock ’n’ Roll-Hit „Johnny B. Goode“ sorgte Elvis schließlich für ausgelassene Stimmung im Saal und ließ die Herzen seiner Fans noch einmal höherschlagen.

Elvis: Humor und der letzte Abschied

Elvis Presley bewies an diesem Abend nicht nur seine musikalische Klasse, sondern auch seinen unverwechselbaren Humor. Besonders deutlich wurde das, als er seinen Schlagzeuger Larry London mit einem Augenzwinkern ankündigte: „On the drums is … Larry London and is the size of London.“ Das Publikum reagierte begeistert mit Gelächter, während London sein Können in einem kurzen, energiegeladenen Solo unter Beweis stellte. Auch andere Mitglieder seiner Band kamen zu Wort – beziehungsweise zum Instrument: Bassist Jerry Scheff und Pianist Tony Brown glänzten jeweils mit beeindruckenden Soli, die das hohe Niveau der musikalischen Begleitung eindrucksvoll unterstrichen.

Ein emotionaler Höhepunkt des Abends war zweifellos Elvis’ Interpretation von „Hurt“. Mit außergewöhnlicher stimmlicher Kraft und Tiefe sang er sich in die Herzen des Publikums – ein eindrucksvoller Beweis dafür, dass seine Stimme trotz gesundheitlicher Rückschläge nichts an Ausdrucksstärke und Intensität verloren hatte.

Kurz vor dem Klassiker „Hound Dog“, einer der letzten Songs der Show, richtete Elvis bewegende Worte an das Publikum: „My daddy is here“, verkündete er und machte so auf die Anwesenheit seines Vaters Vernon Presley aufmerksam. Die Reaktion der Zuschauer war überwältigend – minutenlanger Applaus erfüllte den Saal. In diesem Moment erwähnte Elvis auch seine damalige Freundin Ginger Alden sowie weitere Familienmitglieder und enge Freunde, die ihn an diesem besonderen Abend begleiteten. Nicht zuletzt sprach er seinen Dank an sein Sound-Team aus – Bruce Jackson, Felton Jarvis und Bill Porter –, ohne deren technisches Geschick der Abend nicht in dieser Qualität möglich gewesen wäre.

Elvis Presley stellt bei seinem letzten Konzert am 26. Juni 1977 in Indianapolis seinen Vater, Vernon Presley, dem Publikum vor – ein emotionaler Moment, der den tiefen familiären Zusammenhalt zeigt.
Elvis Presley stellt bei seinem letzten Konzert am 26. Juni 1977 in Indianapolis seinen Vater, Vernon Presley, dem Publikum vor – ein emotionaler Moment, der den tiefen familiären Zusammenhalt zeigt.

Der Letzte Song eines Rockstars

Mit den Worten „We couldn’t ask for a better audience … if you want us back“ leitete Elvis Presley das letzte Lied des Abends ein: „Can’t Help Falling In Love“. Während die ersten Takte des legendären Songs erklangen, dämmerte es dem Publikum allmählich, dass sich ein unvergesslicher Konzertabend dem Ende neigte. Als schließlich die bekannte „Closing Vamp“-Melodie ertönte, brandete frenetischer Applaus auf – und Elvis verabschiedete sich unter tosendem Jubel von seinen Fans.

Was zu diesem Zeitpunkt niemand ahnte: Es war das letzte Mal, dass der King die Bühne betreten hatte. Kein Zuschauer konnte wissen, dass er nie wieder live vor einem Publikum singen würde. Begleitet von seinem langjährigen Vertrauten Joe Esposito verließ Elvis die Bühne – ein Ort, der über viele Jahre hinweg Synonym für seine größten Triumphe und seine tiefe Leidenschaft für die Musik gewesen war.

Ein Vermächtnis für die Ewigkeit

Das Konzert in der Market Square Arena markiert weit mehr als nur einen weiteren Meilenstein in der Karriere von Elvis Presley – es steht sinnbildlich für das Ende einer Ära. Die Atmosphäre dieses Abends war aufgeladen mit Energie, Emotionen und einer musikalischen Intensität, die einmal mehr das außergewöhnliche Talent eines Künstlers unter Beweis stellte, der die Welt der Musik nachhaltig geprägt hat. Obwohl Elvis nach diesem Auftritt nie wieder auf der Bühne stehen und zum Mikrofon greifen sollte, lebt seine Musik fort. Sie ist das lebendige Erbe eines Mannes, der sich unvergesslich gemacht hat – und der bis heute zu Recht den Titel des „King“ trägt.

Songs und Band

Am 26. Juni 1977 stand Elvis Presley ein letztes Mal auf der Bühne – begleitet von seiner eingespielten TCB-Band, zu der unter anderem Gitarrenvirtuose James Burton, Bassist Jerry Scheff und Schlagzeuger Ronnie Tutt gehörten. In einem bewegenden Konzert präsentierte der „King of Rock ’n’ Roll“ ein leidenschaftliches Programm, das von Klassikern wie „Hound Dog“, „Heartbreak Hotel“ und einer besonders eindringlichen Interpretation von „My Way“ geprägt war. Trotz seiner angeschlagenen Gesundheit ließ Elvis in diesem finalen Auftritt keinen Zweifel an seiner tiefen Hingabe zur Musik.

Setlist: 26. Juni 1977

  • Also Sprach Zarathustra
  • C. C. Rider
  • I Got A Woman/Amen
  • Love Me
  • Fairytale
  • You Gave Me A Mountain
  • Jailhouse Rock
  • It’s Now Or Never
  • Little Sister
  • Teddy Bear/Don’t Be Cruel
  • Please Release Me
  • I Can’t Stop Loving You
  • Bridge Over Troubled Water
  • Early Morning Rain
  • What’d I Say
  • Johnny B. Goode
  • I Really Don’t Want To Know
  • Hurt
  • Hound Dog
  • Can’t Help Falling In Love

Die Band: 26. Juni 1977

  • Lead Gitarre: James Burton
  • Rhythmus Gitarre: John Wilkinson
  • Bass: Jerry Scheff
  • Schlagzeug: Larry London
  • Klavier: Tony Brown
  • E-Piano: Bobby Ogden
  • Harmonievocals: Charlie Hodge
  • Background Vocals:
    • Sweet Inspirations
    • J.D. Sumner & The Stamps
    • Kathy Westmoreland
    • Sherril Nielsen
  • Orchesterleitung: Joe Guercio

Elvis Presleys Letztes Konzert: Ein Unvergesslicher Abschied

Am 26. Juni 1977 betrat Elvis Presley in der Market Square Arena von Indianapolis zum letzten Mal eine Konzertbühne. Vor rund 18.000 begeisterten Fans eröffnete der „King of Rock ’n’ Roll“ seine Show mit der dramatischen Einleitung „Also sprach Zarathustra“, bevor er kraftvoll in den Klassiker „C. C. Rider“ einstieg. Die Setlist des Abends war eine Hommage an seine Karriere und umfasste Meilensteine wie „Jailhouse Rock“, „Hound Dog“ sowie eine eindringliche Version von „Bridge Over Troubled Water“.

Trotz seiner angeschlagenen Gesundheit präsentierte sich Presley in beachtlicher stimmlicher Verfassung. Besonders das gefühlsgeladene „Hurt“ zeigte, dass seine Stimme auch im Spätwerk nichts von ihrer Intensität verloren hatte. Den emotionalen Schlusspunkt setzte er mit „Can’t Help Falling In Love“ – ohne zu wissen, dass dieser Auftritt sein letzter sein würde.

Dieses Konzert wurde zur letzten großen Bühne für eine Musiklegende und markiert zugleich das Ende einer Ära. Es bleibt als bewegender Moment im kollektiven Gedächtnis seiner Fans und als bedeutender Teil seines musikalischen Erbes bestehen.


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Stephan

Autor und Betreiber von Elvis-Presley.net. Elvis-Fan seit über 35 Jahren.

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