Elvis On Tour ist ein halbdokumentarischer Musikfilm aus dem Jahr 1972, der Elvis Presley während seiner US-Tournee im Frühling desselben Jahres begleitet. Der Film, unter der Regie von Pierre Adidge und Robert Abel, zeigt den „King of Rock ’n’ Roll“ auf dem Höhepunkt seiner 70er-Jahre-Konzertkarriere. In einer einzigartigen Kombination aus Live-Mitschnitten, Probenaufnahmen und privaten Momenten vermittelt „Elvis On Tour“ einen intimen Einblick in Presleys Arbeitsethos, seine Bühnenpräsenz und seine spirituelle Entwicklung. Herausragend ist der innovative Einsatz der Split-Screen-Technik, die mehrere Perspektiven gleichzeitig zeigt. Das mehrfach ausgezeichnete Werk, darunter ein Golden Globe als beste Dokumentation, gilt bis heute als authentisches filmisches Porträt des späten Elvis und seiner Rückkehr als Tournee-Künstler nach seiner Las-Vegas-Phase.
Filmdetails: Elvis On Tour

Produktion
- Regie & Drehbuch: Pierre Adidge und Robert Abel
- Produzenten: Pierre Adidge und Robert Abel
- Kamera: David Myers, Erik Daarstad, Michael Livesey, Jim Wilson, Dick Pearce, Fritz Roland, Mike Brown, Steve Larner, David Stewart, Bert Spielvogel
- Schnitt: Ken Zemke
- Filmmontage: Martin Scorsese
- Ton: Lyle J. Burbridge, Carey Lindley, William L. McCaughey, James E. Webb
- Musikalische Leitung: Joe Guercio
Musiker
- Elvis Presley
- James Burton (Lead-Gitarre)
- Ronnie Tutt (Schlagzeug)
- Glen D. Hardin (Piano)
- Jerry Scheff (Bass)
- John Wilkinson (Rhythmusgitarre)
- Charlie Hodge (Gitarre und Gesang)
- Joe Guercio & Joe Guercio Orchester
- Backgroundgesang: Kathy Westmoreland, The Sweet Inspirations, J.D. Sumner and the Stamps Quartet
- Bühnenkomödiant: Jackie Kahane
- Autoren für Jackie Kahane: Barry Adelman, Barry Silver
Weiter sind in “That’s The Way It Is” einige von Elvis Leibwächtern (Memphis Mafia), Freunden und Produzenten zu sehen: Joe Esposito, Lamar Fike, Red West, Sonny West, Jerry Schilling, Marvin Gamble, James Caughley und Elvis Vater Vernon Presley.
Handlung
Elvis On Tour ist ein technisch aufwendig produzierter Dokumentarfilm aus dem Jahr 1972, der auf eindrucksvolle Weise den hektischen und fordernden Touralltag von Elvis Presley porträtiert. Mit einer innovativen Multi-Bild-Technik zeigt der Film eine dynamische Montage aus Konzertszenen, Backstage-Eindrücken, Studioaufnahmen und Interviewausschnitten. Neben Elvis selbst kommen auch Mitglieder seiner Band, Freunde und Wegbegleiter zu Wort, was dem Film eine sehr persönliche Note verleiht.
Im Fokus steht dabei die Frühjahrs-Tournee 1972, bei der der King of Rock ’n’ Roll durch zahlreiche US-Städte reist. Der Film dokumentiert nicht nur mitreißende Live-Auftritte in authentischer Atmosphäre, sondern erlaubt auch einen seltenen Blick hinter die Kulissen: Elvis bei den Proben, in stillen Momenten im Backstage-Bereich oder bei Gesprächen mit seinem engsten Umfeld.
Ein besonderes Highlight ist die Szene vor dem Konzert am 14. April 1972 in Greensboro, North Carolina: Dort wird Elvis feierlich vom Bürgermeister mit dem goldenen Schlüssel zur Stadt geehrt – in Form einer Gitarre.
Songs im Film
Live- und Studioaufnahmen
- Johnny B. Goode (Aufnahme 30.03.1972 – RCA Studio C, Los Angeles)
- Also Sprach Zarathustra/Opening Vamp (Joe Guercio Orchestra)
- See See Rider
- Polk Salad Annie
- Separate Ways (Aufnahme 30.03.1972 – RCA Studio C, Los Angeles)
- Always On My Mind (Aufnahme 30.03.1972 – RCA Studio C, Los Angeles)
- Proud Mary
- Never Been To Spain
- Burning Love
- For The Good Times
- Lighthouse
- Lead Me, Guide Me (Aufnahme 31.03.1972 – RCA Studio C, Los Angeles)
- Bosom Of Abraham (Aufnahme 31.03.1972 – RCA Studio C, Los Angeles)
- Love Me Tender
- I, John (Aufnahme 31.03.1972 – RCA Studio C, Los Angeles)
- Bridge Over Troubled Water
- Funny How Time Slips Away
- An American Trilogy
- I Got A Woman/Amen
- A Big Hunk O’ Love
- You Gave Me a Mountain
- Sweet Sweet Spirit (J.D. Sumner und The Stamps Quartet)
- Lawdy Miss Clawdy
- Can’t Help Falling in Love
- Closing Vamp (Joe Guercio Orchestra)
- Memories
MGM filmte Elvis während der gesamten Tour. Im Film sind allerdings nur Live-Songs der folgenden Konzerte zu sehen:
- 09. April 1972 – Hampton Roads Coliseum, Hampton, 10.650 Zuschauer
- 10. April 1972 – Richmond Coliseum, Richmond, 11.500 Zuschauer
- 14. April 1972 – Greensboro Coliseum, Greensboro, 16.300 Zuschauer
- 18. April 1972 – Convention Center, San Antonio, 10.500 Zuschauer
Hintergrund
Die Dreharbeiten zur Konzertdokumentation Elvis On Tour begannen im März 1972. Ursprünglich trug das Projekt die Arbeitstitel “Sold Out” und “Standing Room Only”.
Für die geplante Soundtrack-LP Standing Room Only nahm das Label RCA während des Konzerts in Knoxville am 08. April 1972 zwei komplette Shows auf. Die Veröffentlichung der LP wurde jedoch nie realisiert – das Album blieb bis heute unveröffentlicht.
Im Jahr 1973 wurde Elvis On Tour mit dem renommierten Golden Globe Award in der Kategorie Beste Dokumentation ausgezeichnet. Der Film setzte sich dabei knapp gegen die ebenfalls hochgelobte Dokumentation Walls of Fire aus dem Jahr 1971 durch.
Die eindrucksvollen Filmmontagen des Werks stammen von Martin Scorsese, der sich später mit Klassikern wie Taxi Driver, Goodfellas, Kap der Angst, Casino und Gangs of New York einen festen Platz in der internationalen Filmgeschichte sicherte.
Internationale Filmtitel
- U.S.A.: Elvis On Tour
- Deutschland: Elvis On Tour
- Österreich: Elvis On Tour
- Finnland: Elvis kiertueella
- Schweden: Elvis på turné
- Brasilien: Elvis Triunfal
- Venezuela: Elvis de gira
- Türkei: Zirvedeki yildiz
Internationale Filmpremieren
- U.S.A.: 01. November 1972
- Deutschland: 23.08.1987
- Japan: 02. Dezember 1972
- Schweden: 13. Mai 1973
- Finnland: 31. August 1973
0 Kommentare